APRIL 2025
Trend Kairos European Opportunities – Einschätzung der Marktlage
1. Welche Auswirkungen haben die aktuellen Verwerfungen an den Kapitalmärkten für Ihren Fonds?
Die am 2. April von der US-Administration angekündigten Zölle (10 % pauschal und länderspezifisch z.T. hohe zusätzliche Aufschläge) lagen deutlich über den Erwartungen des Marktes und haben daher zu einer starken Kurskorrektur an den globalen Aktienmärkten geführt.
Der wesentliche Grund für den Kursrückgang sind erhöhte Rezessionsrisiken in den USA, Europa und global. Diese resultieren primär aus der großen Unsicherheit bezüglich der konkreten Auswirkungen der Zölle auf Preise und Wirtschaftswachstum, was zu rückläufigem Konsum und Investitionen führt. Gleichzeitig ist infolge der durch die Zölle gestiegenen Importpreise in den USA ein direkter Rückgang der Nachfrage zu erwarten und es besteht für die USA zusätzlich das Risiko deutlich ansteigender Inflation.
Obwohl sich aus unserer Sicht keine direkten, materiell negativen Auswirkungen aus den Zöllen auf die Portfolio-Unternehmen ergeben, so sind sie doch indirekt vom erhöhten Rezessionsrisiko und den bestehenden Unsicherheiten betroffen und konnten sich dementsprechend auch nicht dem deutlichen Kursrückgang am Markt entziehen. Die z.T. von panikartigen Verkäufen bestimmten, hochvolatilen Märkte differenzieren hier nicht auf Einzeltitel-Basis nach dem tatsächlichen, fundamentalen Exposure der Unternehmen. Stattdessen kommt es zu einem undifferenzierten Verkauf auf breiter Basis, mit entsprechend negativer Auswirkung auf die Kurse. Genau in dieser Marktineffizienz liegt aber das hohe zukünftige Renditepotenzial des Portfolios, das wir langfristig mit unserem fundamentalen Stock Picking Modell für unsere Investoren erschließen wollen.
2. Gibt es Anpassungen innerhalb Ihrer Fondsstrategie durch die aktuelle Lage?
Für den Fonds ergeben sich auf Portfolio-Ebene aus unserer Sicht keine materiell negativen direkten Effekte aus den Zöllen, da die Unternehmen in der Regel für den lokalen Markt auch lokal produzieren und im Fonds insgesamt eine gute Diversifikation in regionaler und sektoraler Hinsicht besteht. Die USA machen so z.B. aktuell nur ca. 18 % des aggregierten Umsatz-Exposures der Portfolio-Unternehmen aus. Indirekt besteht bei einigen Unternehmen aber ein Exposure zu den globalen Supply Chains. Wir sehen allerdings grundsätzlich eine gute Preismacht der Unternehmen, die Zölle an die Endkunden weiterzugeben. Unberührt bleibt ebenfalls die attraktive Position der Portfolio-Unternehmen in Nischenmärkten mit strukturellem Wachstum und die defensiven Qualitäten im Profil der Unternehmen. In diesem Kontext haben wir die Portfolio-Komposition in den letzten Handelstagen auch nicht verändert.
3. Welche Entwicklungen erwarten Sie in den kommenden Monaten?
Das aus unserer Sicht wahrscheinlichste Szenario ist, dass es zu konkreten Verhandlungen der Handelspartner kommt und die Zölle sich auf niedrigerem Niveau als angekündigt etablieren. In diesem Fall sollte sich der Markt auf Sicht von mehreren Wochen wieder deutlich von seinen aktuellen Tiefständen erholen und Rezessionen vermieden werden können. Die Handelsbeziehung USA-China kann auch in diesem Szenario problematisch bleiben.
Für den Fall, dass sich auf absehbare Zeit keine Verhandlungsfortschritte ergeben und es zu einer Eskalation der Ereignisse kommt, bestünde in der Tat das Risiko einer globalen Rezession. Wir rechnen in einem solchen Szenario aber mit deutlichen Zinssenkungen der FED und der EZB, die stabilisierend wirken würden. Hinzu kämen in den USA die Aussicht auf Steuersenkungen und Deregulierung, die sich positiv auf den US-Markt auswirken sollten.
Mit mittel- bis langfristiger Perspektive und auf Basis des beschriebenen, aus unserer Sicht wahrscheinlichsten Szenarios eröffnet sich u.E. allerdings ein attraktives Renditepotenzial, insbesondere vor dem Hintergrund der sehr niedrigen Bewertungen der Portfolio-Unternehmen.

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Matthias Neymeyer
Relationship Manager Süd
Matthias Neymeyer
Relationship Manager Süd
Matthias Neymeyer ist Wholesale Relationship Manager bei der Greiff capital management AG und betreut die Region Süddeutschland. Nach seiner Ausbildung zum Finanzassistenten bei der Volksbank Freiburg eG war der Diplom-Bankbetriebswirt (ADG) zunächst als Servicekundenberater und nach einem Wechsel zur Volksbank Breisgau Süd eG als Privatkundenberater tätig. Zuletzt agierte Matthias Neymeyer mehr als vier Jahre erfolgreich als Vermögensmanager im Private Banking der Volksbank Breisgau Süd eG.

Andreas Kaiser
Relationship Manager Nord
Andreas Kaiser
Relationship Manager Nord
Andreas Kaiser ist Wholesale Relationship Manager bei der Greiff capital management AG und betreut die Region Norddeutschland. Nach seiner Ausbildung zum Finanzassistenten bei der Commerzbank AG in Karlsruhe, war der Bankfachwirt acht Jahre im Retailbanking tätig. Zuletzt agierte Andreas Kaiser mehr als sechs Jahre erfolgreich als Relationship Manager im Wealth Management der Commerzbank in Baden-Baden.