MAI 2024

Ein Short Squeeze im Kupfersektor erschüttert die Metallmärkte

Von Fabian Erismann, Earth Resource Investments AG

Der Kupferpreis hat US-Dollar 5.00 pro lb (US-Dollar 11.000 pro Tonne) durchbrochen. Der Earth Exploration Fund UI verzeichnet in diesem Umfeld starke Kursgewinne.

Earth Exploration Fund UI im Vergleich zum Kupferpreis, 10 Jahre, April 2014 – April 2024

Quelle: Earth Resource Investments, Universal Investments, CapIQ

Der Anstieg im Kupferpreis und die zunehmende Volatilität im Futures Markt, die in den letzten Tagen zu beobachten waren, belegen das von uns vorhergesagte und oft berichtete Defizit auf der Angebotsseite. Die Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Metallbörsen der Welt bewegen sich normalerweise im Bereich von wenigen US-Dollar pro Tonne. In den letzten Tagen allerdings sind die Unterschiede zwischen der Comex Börse in New York und anderen Metallhandelsplätzen der Welt auf über 1.200 US-Dollar pro Tonne emporgeschnellt. Dies ist auf einen sogenannten «Kupfer Short Squeeze» zurückzuführen, wobei die letzthin stark steigenden Kupferpreise (bedingt durch einen engen Markt) Short Seller auf dem «falschen Fuß» erwischt haben. Diese müssen nun ihre Short-Positionen mit physischem Kupfer abdecken, um die auslaufenden Terminkontrakte zu decken. Dieser Short Squeeze hat erhebliche Unruhen in den Markt gebracht und bei den Metallhändlern den Fokus auf den längerfristigen Ausblick erhöht. Europäische, chinesische und lateinamerikanische Händler versuchen nun in beschleunigtem Maße, physisches Metall in die USA zu schaffen, welches aber aufgrund eines engen physischen Marktes zunehmend problematisch ist (siehe z.B. unsere Diskussion im Q1 Quartalsbericht zum Earth Exploration Fund UI).

Die Abdeckung von Short Positionen am Futures Markt hat die Differenz in «Contract Preisen» an den verschiedenen Börsen hochschnellen lassen

Quelle: Bloomberg

Wir weisen schon seit geraumer Zeit auf die angespannte Lage im Kupfermarkt hin. Das knappe Angebot und der Wegfall von größeren Kupfervolumina von gewichtigen Minen in Lateinamerika führt nun zu den ersten großen Verwerfungen in den Metallmärkten. Die tiefen Lagerbestände weltweit können solche Schwankungen bei Angebot und Nachfrage kaum mehr abfedern. U.E. wir die Verknappung des Kupferangebotes und die stark steigende Nachfrage zu weiter steigenden Preisen führen und was wir zurzeit beobachten könnte der Vorgeschmack dessen sein, was uns in den kommenden Jahren erwartet. Für Kupferproduzenten sollten demnach gute Zeiten bevorstehen. Das limitierte organische Wachstum vieler Produzenten wird zu weiteren Übernahmen im Kupfersektor führen. Das Übernahmeangebot von BHP für Anglo American Anfang Mai hat dies verdeutlicht und reiht sich in eine lange Liste von Übernahmen ein, welche in den letzten Monaten stattgefunden haben. Mittelgroße Produzenten mit solidem Wachstumspotential werden u.E. in einem solchen Umfeld outperformen.


Fabian Erismann

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Matthias Neymeyer ist Wholesale Relationship Manager bei der Greiff capital management AG und betreut die Region Süddeutschland. Nach seiner Ausbildung zum Finanzassistenten bei der Volksbank Freiburg eG war der Diplom-Bankbetriebswirt (ADG) zunächst als Servicekundenberater und nach einem Wechsel zur Volksbank Breisgau Süd eG als Privatkundenberater tätig. Zuletzt agierte Matthias Neymeyer mehr als vier Jahre erfolgreich als Vermögensmanager im Private Banking der Volksbank Breisgau Süd eG.

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Andreas Kaiser ist Wholesale Relationship Manager bei der Greiff capital management AG und betreut die Region Norddeutschland. Nach seiner Ausbildung zum Finanzassistenten bei der Commerzbank AG in Karlsruhe, war der Bankfachwirt acht Jahre im Retailbanking tätig. Zuletzt agierte Andreas Kaiser mehr als sechs Jahre erfolgreich als Relationship Manager im Wealth Management der Commerzbank in Baden-Baden.

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