Juni 2024

Monatskommentar green benefit Global Impact Fund

Im Juni 2024 erlebte der Fondspreis einen markanten Rückgang um 21,82 %. Die Diskussionen um die von der US-Regierung angekündigten Zollerhöhungen auf Produkte des Clean-Tech-Sektors und mögliche Gegenmaßnahmen der chinesischen Regierung prägten maßgeblich die Marktdynamik. Ebenfalls von Bedeutung war das Rededuell zwischen US-Präsident Joe Biden und seinem Herausforderer Donald Trump. Präsident Biden zeigte sich während der Debatte auffallend schwach, was unmittelbar negative Auswirkungen auf die Clean-Tech-Aktien hatte, getrieben von der Befürchtung, dass Trump im Falle einer Wiederwahl den Inflation Reduction Act deutlich einschränken könnte. In unseren Insights widmen wir uns intensiv dieser Thematik und vertreten die Ansicht, dass diese Ängste stark übertrieben sind. Das Beispiel des republikanisch regierten Texas verdeutlicht, dass ökonomische Faktoren die politischen Ideologien überlagern und die Solarenergie in den USA einen starken Aufschwung erlebt. Die US-Notenbank Fed hielt an ihrer skeptischen Haltung bezüglich Spielräume für Zinssenkungen fest, sodass weitere Verzögerungen bei der Zinsreduktion erwartet werden.

Die Entwicklung im Juni zeigt ein eindeutiges Bild

Im Juni mussten alle 29 Werte in unserem Portfolio Verluste hinnehmen, wobei die Einbußen sektorübergreifend auftraten. Die Anzahl der Portfolio-Werte erhöhte sich auf 29, nachdem Cavendish Hydrogen ASA hinzugefügt wurde. Dies folgte der Ausgliederung des Wasserstoff-Tankstellen-Geschäfts von Nel ASA in das nun eigenständige und börsennotierte Unternehmen Cavendish. Besonders hart getroffen wurde der Solar-Sektor. Die größten Rückgänge verzeichneten SMA Solar, die nach einer Revision ihrer Geschäftsaussichten für 2024 korrigierten, sowie Jinko Solar, deren Kurs durch politische Entwicklungen, die den gesamten Sektor betrafen, stark beeinträchtigt wurde. Ebenfalls erhebliche Verluste erlitten Canadian Solar und Daqo. Selbst Unternehmen, die theoretisch von Zollbeschränkungen profitieren sollten, wie Meyer Burger und Enphase, mussten erhebliche Korrekturen hinnehmen. Im Wasserstoffsektor waren Plug Power, Ceres Power, ITM Power und Ballard Power die schwächsten Performer. Auch im Bereich der Elektromobilität schnitten QuantumScape und Wolfspeed schlecht ab.

SMA Solar mit defensiverem Ausblick auf das Jahr 2024 

Noch im Mai hatte der Vorstand von SMA einen optimistischen Ausblick für das Gesamtjahr 2024 gegeben. Umso überraschender kam daher die Ankündigung von SMA Solar im Juni, dass man einen Rückgang bei Umsätzen und Gewinnen erwarte. Als Hauptgründe für die Revision der Prognose nannte das Unternehmen die anhaltende Marktvolatilität sowie einen verzögerten Anstieg der Auftragseingänge, bedingt durch hohe Lagerbestände bei Distributoren und Installateuren. Zusätzlich sorgte die Unsicherheit durch den Ausgang der Europawahlen und die bevorstehenden US-Wahlen am 5. November für neue Marktschwankungen. Die Aktien von SMA reagierten darauf mit starken Kursverlusten, was die gesamte Branche unvorbereitet traf. Trotz dieser Entwicklungen bleiben wir mit einer Investitionsquote von etwa 2,5 % in SMA engagiert.

Auch bei Solaredge, einem Unternehmen, in das wir derzeit nicht investiert sind, verursachte die Meldung über die Insolvenz eines wichtigen Kunden und die damit verbundene Abschreibung einer Forderung in Höhe von 10 Millionen USD einen erheblichen Einbruch der Aktienkurse, der sich kurzfristig auf den gesamten Markt auswirkte. Die Ankündigung von Solaredge, Wandelanleihen im Wert von 300 Millionen USD auszugeben, um die eigene Liquidität zu stärken, wurde ebenfalls negativ vom Markt aufgenommen. Interessanterweise verfügt Solaredge über Lagerbestände im Wert von etwa 1,5 Milliarden USD, was in etwa der aktuellen Marktkapitalisierung entspricht.

Besuch unseres Research-Teams auf der Intersolar München

Im Juni besuchte unser Research-Team eine der weltweit führenden Solarmessen in München, um sich vor Ort einen Überblick zu verschaffen. Die Messe zog über 1500 Aussteller an, und die Stände zahlreicher Unternehmen unseres Portfolios waren durchweg gut besucht, was ein intensives globales Interesse von Besuchern aus 170 Ländern an deren Produkten widerspiegelt. Im Gegensatz dazu war die Präsenz vieler chinesischer Unternehmen aus der zweiten Reihe spürbar schwächer, und ihre Messestände stießen auf wenig Resonanz. Es ist zu vermuten, dass viele dieser Firmen aufgrund ihres Geschäftsmodells, das den Verkauf weit unter den Herstellungskosten vorsieht, im nächsten Jahr nicht mehr am Markt sein werden. Die chinesische Energiebehörde (China National Energy Administration) übt erheblichen Druck auf die heimischen Solarunternehmen aus, um die beträchtlichen Überkapazitäten abzubauen und die rapide Expansion der Solarindustrie zu drosseln. Dabei wird besonders darauf abgezielt, die Produktion von Produkten geringerer Qualität zu beschränken.

Meyer Burger kann weiter in den USA expandieren 

Meyer Burger hat einen bedeutenden, langfristigen Abnahmevertrag über 1,75 Gigawatt mit einem neuen Großkunden in den Vereinigten Staaten unterzeichnet. Dieser Vertrag wird wirksam mit dem Anlauf der Produktion in Colorado und ist auf eine Dauer von drei Jahren angelegt.

Plug Power will hohe Steueranreize in den USA nutzen 

Die steuerlichen Vorteile, die durch den Abschnitt 45V des Inflation Reduction Act (IRA) für die Produktion von sauberem Wasserstoff festgelegt sind, spielen für Plug Power eine entscheidende Rolle. Als einer der Pioniere in der Herstellung von grünem Wasserstoff in den USA, beabsichtigt Plug Power, diesen neuen steuerlichen Anreiz der Biden-Administration voll auszuschöpfen. Herstellern wird eine Gutschrift von bis zu 3 US-Dollar pro Kilogramm des im Land produzierten grünen Wasserstoffs gewährt. Diese Regelung bietet Plug Power einen erheblichen finanziellen Anreiz, saubere Energietechnologien, wie die elektrolytische Wasserstoffherstellung, als wettbewerbsfähige Alternative zu fossilen Brennstoffen voranzutreiben. Die Anlage von Plug Power in Georgia, die täglich 15 Tonnen Wasserstoff produziert, repräsentiert die größte elektrolytische Flüssigwasserstoffanlage und den umfangreichsten PEM-Elektrolyseur in den Vereinigten Staaten.

Canadian Solar mit Meilenstein bei der Finanzierung von Projekten – Blackrock steigt ein

Canadian Solar hat den erfolgreichen Abschluss einer bedeutenden Investition von BlackRock in seine Tochtergesellschaft für Solar- und Energiespeicherprojekte, Recurrent Energy, verkündet. BlackRock investiert 500 Millionen USD für einen Anteil von 20 Prozent an Recurrent Energy, während Canadian Solar 80 Prozent der verbleibenden Anteile behalten wird. Interessanterweise entspricht der Marktwert von Canadian Solar selbst aktuell lediglich 1 Milliarde USD. Des Weiteren gab Canadian Solar im Juni die Eröffnung seiner ersten Produktionsstätte in den Vereinigten Staaten bekannt. Das neu errichtete 5-GW-TOPCon-Modulmontagewerk in Texas, das 1.500 neue Arbeitsplätze schafft, unterstreicht das Engagement des Unternehmens in der amerikanischen Solarenergiebranche. Diese Anlage ist jedoch nicht die einzige Investition von Canadian Solar in den USA. In Jeffersonville, Indiana, befindet sich derzeit eine weitere, im Bau befindliche 5-GW-Solarzellenproduktionsanlage, die das texanische Modulmontagewerk mit Solarzellen versorgen wird.

Manfred Wiegel

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Matthias Neymeyer ist Wholesale Relationship Manager bei der Greiff capital management AG und betreut die Region Süddeutschland. Nach seiner Ausbildung zum Finanzassistenten bei der Volksbank Freiburg eG war der Diplom-Bankbetriebswirt (ADG) zunächst als Servicekundenberater und nach einem Wechsel zur Volksbank Breisgau Süd eG als Privatkundenberater tätig. Zuletzt agierte Matthias Neymeyer mehr als vier Jahre erfolgreich als Vermögensmanager im Private Banking der Volksbank Breisgau Süd eG.

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Andreas Kaiser ist Wholesale Relationship Manager bei der Greiff capital management AG und betreut die Region Norddeutschland. Nach seiner Ausbildung zum Finanzassistenten bei der Commerzbank AG in Karlsruhe, war der Bankfachwirt acht Jahre im Retailbanking tätig. Zuletzt agierte Andreas Kaiser mehr als sechs Jahre erfolgreich als Relationship Manager im Wealth Management der Commerzbank in Baden-Baden.

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