Januar 2025
Monatskommentar green benefit Global Impact Fund
Januar 2025: Marktentwicklung und Unternehmensanalysen
Im Januar 2025 verzeichnete der Fondspreis einen Rückgang von 12,15 %, nachdem er zu Beginn des Monats zunächst um rund 10 % gestiegen war. Ausschlaggebend für die negative Wende waren geopolitische Einflüsse, insbesondere die erneute Amtsübernahme von Donald Trump als US-Präsident. Seine ersten Dekrete sorgten für erhebliche Unsicherheiten an den Märkten, insbesondere durch die Ankündigung neuer Zölle gegenüber Kanada, China und Mexiko. Während einige Marktteilnehmer mit kurzfristiger Volatilität rechneten, bewerteten andere die Maßnahmen als ernsthafte Belastung für die wirtschaftliche Entwicklung.
Trumps „Drill, Baby, Drill!“-Rhetorik, mit der er die heimische Ölindustrie zu verstärkter Förderung aufruft, wurde von Investoren kritisch aufgenommen. Während er suggerierte, dass die USA durch eine aggressive Ausweitung der Ölförderung Europa mit günstigem Öl versorgen könnten, spricht die Realität dagegen: Die US-Schieferindustrie benötigt einen Ölpreis von etwa 70 USD pro Barrel Brent, um neue Bohrungen wirtschaftlich rentabel durchzuführen. Zwar könnten Fördergenehmigungen in Naturschutzgebieten erteilt werden, doch bedeutet dies nicht zwangsläufig eine sofortige Produktionssteigerung. Auch die Vorstellung, dass Saudi-Arabien den Ölmarkt mit zusätzlichem Angebot flutet, um die Preise zu senken, widerspricht den Interessen der US-Förderer, die auf einen hohen Ölpreis angewiesen sind.
Fundamentale Unternehmensentwicklung bleibt intakt
Trotz der kurzfristigen Marktturbulenzen im Januar gab es positive Entwicklungen auf Unternehmensebene, die uns zuversichtlich stimmen. Die aktuelle Schwäche spiegelt eher eine Überreaktion des Marktes wider als eine grundlegende Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für unsere Portfolio-Unternehmen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die tatsächlichen Unternehmensdaten wieder durchsetzen und die Marktstimmung sich stabilisiert.
Entwicklung im Januar: Gewinner und Verlierer
Im Januar erzielten drei Werte in unserem Portfolio Gewinne, während 25 Werte Verluste verzeichneten. Die Gewinnbeiträge kamen von Voltabox, Aumann und Elektrovaya, alle aus dem Sektor E-Mobilität. Die größten Verluste resultierten aus den Positionen von Hexagon Purus, Plug Power, Ceres Power und Jinko Solar – drei Wasserstoffwerte und eine Position aus dem Solarsektor.
Ende Januar betrug die Aktienquote im Portfolio 95 %. Trotz des starken Rücksetzers im Januar hielt sich der Netto-Mittelabfluss mit -168.000 Euro in Grenzen.
Jinko Solar: 27. Effizienz-Weltrekord in Folge
Jinko Solar startete das Jahr 2025 mit einer wegweisenden Ankündigung: Das Unternehmen erreichte einen neuen Weltrekord von 33,84 % Modulwirkungsgrad. Dieser Durchbruch basiert auf der Kombination von N-Type TOPCon-Zellen mit einer Perowskit-Schicht. In einer von Überkapazitäten geprägten Branche sind solche technologischen Fortschritte entscheidend, um sich vom Wettbewerb abzuheben.
Die Marktreaktion ließ nicht lange auf sich warten: Der Aktienkurs von Jinko Solar legte in den ersten Tagen des Jahres bis zum 6. Januar rasant zu. Doch die Euphorie hielt nicht an – bis Ende Januar verlor die Aktie rund 30 % ihres Zwischenhochs, was unter anderem auf negative Analystenkommentare zurückzuführen war. Einige Analysten stuften das Unternehmen stark ab, nachdem die Gewinnprognosen gesenkt wurden – eine Entwicklung, die angesichts des herausfordernden Marktumfelds nicht überraschend war.
Ein aktueller Bericht von Wood Mackenzie kürte Jinko Solar im Januar 2025 zum weltweit führenden Solarmodulhersteller. Bewertet wurden 38 Hersteller anhand von neun zentralen Kriterien, darunter Produktionserfahrung, technologische Reife, Forschung & Entwicklung sowie ESG-Standards. Besonders hervorgehoben wurde Jinko Solars führende Rolle in der TOPCon-Technologie, die als Zukunftsstandard der Branche gilt.
Preiserhöhung bei Solarmodulen: 20 % Anstieg
Nach Monaten sinkender Preise für Solarmodule zeichnet sich in Europa erstmals eine Trendumkehr ab. Ende Januar 2025 meldete Bart Wansink, CEO der europäischen Vertriebsplattform Search4Solar, dass zehn führende Photovoltaik-Hersteller die Preise für Solarmodule um mehr als 20 % erhöht haben. Besonders betroffen sind TOPCon-Module, deren Preise nun bei rund 10 Cent pro Watt liegen – ein deutlicher Anstieg gegenüber 7 Cent pro Watt im Oktober 2024.
Ein wesentlicher Treiber dieser Preisentwicklung ist die Reduktion der Produktionskapazitäten bei den großen Polysiliziumherstellern. „Die Hersteller sind nicht mehr bereit, unterhalb der Produktionskosten zu produzieren, was den Markt unter Druck setzt“, so Wansink. Search4Solar rechnet mit weiteren Preiserhöhungen, insbesondere nach dem chinesischen Neujahrsfest Mitte Februar.
Plug Power: 1,7 Mrd. USD Kredit und Expansion
Plug Power erlebte einen starken Jahresstart und verzeichnete bis zum 6. Januar 2025 einen Kursanstieg von fast 50 %. Doch diese Gewinne wurden bis Ende Januar vollständig wieder abgegeben. Das Unternehmen sicherte sich eine Förderung von 1,7 Milliarden USD, um mehrere Wasserstoffanlagen in den USA fertigzustellen.
Diese Projekte sind entscheidend für die Produktion von grünem Wasserstoff und wurden noch vor dem Amtswechsel vom US-Energieministerium genehmigt – und damit rechtskräftig beschlossen. Unter normalen Marktbedingungen hätte eine solche Meldung dem Aktienkurs Stabilität verliehen. Doch das geopolitische Umfeld und die Unsicherheiten nach der Amtseinführung der neuen US-Regierung führten dazu, dass die Aktie seit dem 6. Januar um fast 40 % fiel.
ITM Power: Wachstum, Cash-Reserven und Auftragsbestand
ITM Power veröffentlichte kürzlich seine Zahlen für Oktober 2024. Die Verluste verringerten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7 %, während der Umsatz um 74 % stieg.
Der Auftragsbestand erreichte mit 135,3 Mio. Pfund ein Rekordniveau, verglichen mit 43,7 Mio. Pfund vor zwei Jahren. Der Kassenbestand soll auf 185 bis 195 Mio. Pfund steigen, während die aktuelle Marktkapitalisierung des Unternehmens bei lediglich 211 Mio. Pfund liegt.
CEO Dennis Schulz kommentierte:
🗨️ „Unsere Vertriebs-Pipeline und unser Auftragsbestand waren noch nie so gut wie heute. Zudem verfügen wir über ein Produktportfolio, das auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten ist.“
Trotz signifikanter operativer Fortschritte spiegelt sich diese Entwicklung bislang nicht in der Aktienkursentwicklung wider. Seit Januar 2022 fiel der Kurs von 370 GBp auf aktuell 35 GBp – ein drastischer Rückgang, der in keiner Relation zu den verbesserten Fundamentaldaten steht. Als eine der Top-5-Positionen im Fonds könnte ITM Power in den nächsten drei Jahren erheblich an Marktwert gewinnen, sobald sich die aktuelle Diskrepanz zwischen operativer Entwicklung und Marktbewertung auflöst.

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Matthias Neymeyer
Relationship Manager Süd
Matthias Neymeyer
Relationship Manager Süd
Matthias Neymeyer ist Wholesale Relationship Manager bei der Greiff capital management AG und betreut die Region Süddeutschland. Nach seiner Ausbildung zum Finanzassistenten bei der Volksbank Freiburg eG war der Diplom-Bankbetriebswirt (ADG) zunächst als Servicekundenberater und nach einem Wechsel zur Volksbank Breisgau Süd eG als Privatkundenberater tätig. Zuletzt agierte Matthias Neymeyer mehr als vier Jahre erfolgreich als Vermögensmanager im Private Banking der Volksbank Breisgau Süd eG.

Andreas Kaiser
Relationship Manager Nord
Andreas Kaiser
Relationship Manager Nord
Andreas Kaiser ist Wholesale Relationship Manager bei der Greiff capital management AG und betreut die Region Norddeutschland. Nach seiner Ausbildung zum Finanzassistenten bei der Commerzbank AG in Karlsruhe, war der Bankfachwirt acht Jahre im Retailbanking tätig. Zuletzt agierte Andreas Kaiser mehr als sechs Jahre erfolgreich als Relationship Manager im Wealth Management der Commerzbank in Baden-Baden.