april 2023

Monatskommentar green benefit Global Impact Fund

Im April 2023 zeigte sich ein gemischtes Bild an den Börsen. Obwohl sich der amerikanische Nasdaq-Index, der große Technologiewerte enthält, leicht erholte, blieben kleinere Unternehmen weiterhin unter Druck. Infolgedessen reduzierte sich der Fondspreis um -6,52%.

Antizyklische Nachkäufe und Ausbau der Aktienquote

Wir nutzten die stark zurückgekommenen Kurse der Unternehmen antizyklisch aus und erhöhten die Aktienquote von 90% auf 96%. Des Weiteren haben wir im April 2,8 Mio. Euro an neuen Geldern erhalten, die wir zum Ausbau unserer Aktienbestände eingesetzt haben. Zudem haben wir realisierte Gewinne im Solar-Sektor genutzt, um unsere Aktienbestände in den Bereichen Wasserstoff und E-Mobilität auszubauen.

Kauf auf Mehrjahrestiefs bei etlichen Unternehmen

Im April schlossen 22 der 28 Portfolio-Werte im Minus, während nur 6 im Plus lagen. Die Verluste resultierten hauptsächlich aus den drei bedeutenden Sektoren Wasserstoff, Solar und E-Mobilität. Dabei war Plug Power der stärkste Verlierer, gefolgt von Powercell Sweden und Wolfspeed. Besonders bei diesen drei Unternehmen haben wir massiv auf Mehrjahrestiefs zugekauft. Zudem haben wir bei Aumann, Everfuel, Ceres Power, ITM Power, Fuel Cell, QuantumScape und Hyzon Motors zu sehr niedrigen Niveaus zugekauft. Die Gewinnbeiträge hingegen stammten überwiegend aus dem Solar-Sektor, wo wir Teilgewinne bei SMA Solar und Maxeon Solar realisiert haben. Trotzdem sind beide Unternehmen jeweils noch mit ca. 9% im Fonds gewichtet und damit beide Top-Positionen. Auch Aumann und Voltabox aus dem Sektor E-Mobilität konnten positive Beiträge für das Portfolio im April liefern.

Enphase gab eine schwache Prognose ab und löste Ängste einer branchenweiten Schwäche aus

Enphase, ein Solarunternehmen, das wir bei einer Marktkapitalisierung von 33 Mrd. USD und einem KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 251 mit hohen Gewinnen komplett verkauft hatten, konnte mit seinen Prognosen die hohen Markterwartungen im April nicht erfüllen und stürzte innerhalb kurzer Zeit massiv ab. Obwohl wir nicht mehr in das Unternehmen investiert waren, möchten wir diesen Absturz erwähnen, da er dazu führte, dass der gesamte Solar-Sektor, einschließlich unserer Solarwerte, kurzfristig massiv in Mitleidenschaft gezogen wurde und in der Breite korrigierte. Dieses Beispiel zeigt, dass äußere Einflüsse oft auf unser Portfolio einwirken, auf die wir jedoch keinen direkten Einfluss haben. Daher kann es zu höheren Schwankungen (Volatilität) in unserem Fonds kommen. Entscheidend ist jedoch langfristig unsere eigene Positionierung mit den besten Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit, deren positive Auswirkungen sich im Fondskurs zeigen, wenn äußere Einflüsse wie beispielsweise Notenbankentscheidungen abnehmen. Wir konzentrieren uns darauf, die Entwicklung unserer Unternehmen im Portfolio zu verfolgen, und dieser monatliche Management-Kommentar soll unsere Investoren immer auf dem Laufenden halten über das, was bei unseren Unternehmen geschieht und inwiefern sich externe Einflüsse auf unser Portfolio auswirken.

ITM Power mit neuem CEO und bodenständiger Strategie

ITM Power, ein Unternehmen im Wasserstoff-Sektor, kann als Turnaround-Kandidat angesehen werden. Das Unternehmen hat schwere Zeiten hinter sich, was sich leicht am Kurs ablesen lässt. Aktuell verfügt ITM Power über Barreserven von knapp 320 Millionen britischen Pfund und konzentriert sich verstärkt auf das operative Cash- und Kostenmanagement, indem es die Investitionspläne für die Gigafactory neu plant und Grundstücke mietet, anstatt sie zu kaufen. ITM Power wird zuerst den bestehenden Standort ausbauen, um die industrielle Serienfertigung zu erreichen. Mit Linde als starken Partner im Boot, Fokus auf Kernprodukte und Kosteneinsparungen, könnte eine Basis für den Turnaround geschaffen werden. Mit Linde als Partner könnten auch größere Elektrolyseur-Aufträge möglich sein, wie es beispielsweise kürzlich mit Infineon als Kunden der Fall war. Der Vorteil, dass der neue CEO Dennis Schulz vierzehn Jahre bei Linde gearbeitet hat und das Unternehmen gut kennt, ist sicherlich von Nutzen.

Wasserstoffunternehmen Nel ASA mit starker Auftragslage und Fokussierung auf Marge

In der Vergangenheit wurde Nel ASA oft kritisiert, da es an Großaufträgen mangelte, die notwendig wären, um Marktanteile zu sichern. Doch nun kann das Unternehmen mit einem starken Wachstum für seine Elektrolyseure ins Jahr 2023 starten. Im ersten Quartal 2023 meldete Nel einen Umsatz von 359 Mio. NOK (Norwegische Kronen), was einem Wachstum von 68% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Sowohl die Betankungs-, PEM-Elektrolyseure- als auch alkalische Elektrolyseure-Segmente wuchsen stark im Vergleich zum Vorjahr. Im ersten Quartal konnte Nel ASA den Auftragseingang verdoppeln, was auf Großaufträge von HH2E aus Deutschland über 34 Mio. Euro und HyCC aus den Niederlanden über 12 Mio. Euro zurückzuführen ist. Der Auftragsbestand stieg somit um 126% auf 2,9 Mrd. NOK im Vergleich zum ersten Quartal 2022. Zum Ende des ersten Quartals 2023 betrug der Kassenbestand 4,6 Mrd. NOK. Nel ASA ist derzeit dabei, eine zweite Produktionslinie in Herøya, Norwegen, zu errichten, um die Gesamtproduktionskapazität auf 1 GW zu erhöhen. Gleichzeitig plant das Unternehmen, die Produktionstechnologie seiner PEM-Elektrolyseure zu automatisieren und die Produktionskapazität in seiner Anlage in Wallingford (Connecticut) auf rund 500 MW zu erhöhen. Fokus ist auch bei Nel das Gebot der Stunde. Das Unternehmen will sich nicht mehr auf die gesamten Elektrolyseure inklusive des Beiwerks wie Container und Zuleitungen konzentrieren, sondern nur noch auf die technologisch anspruchsvollen Stacks (Brennstoffzellen), bei denen Nel einen technologischen Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb sieht und die Chance hat, sehr hohe Margen durchzusetzen. Auch in der Tanksparte gab es eine Strategiewende: Nel will sich nur noch auf die Hochdruckbetankung konzentrieren und nicht mehr jede Lösung anbieten oder entwickeln.

Wasserstoff als Hoffnungsträger für Pure-Player durch staatliche Programme

Im Herbst steht bei der ersten Versteigerung der Europäischen Wasserstoffbank der Preis für grünen Wasserstoff je Kilogramm im Fokus. Diese Wasserstoffbank hat ein Budget von 800 Mio. Euro. Experten schätzen, dass Preise von 1,00 Euro je Kilogramm möglich sind, was im Vergleich zu CO2-verursachenden Energieträgern, aber auch zu grauem oder blauem Wasserstoff, mehr als wettbewerbsfähig wäre. Wasserstoff ist die Zukunft und eine Hoffnung für Pure-Player, Newcomer und etablierte Unternehmen gleichermaßen. Das Netto-Null-Industriegesetz könnte der Produktion von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen in der EU einen förmlichen Boost geben. Die EU-Kommission schlug am 16. März die Netto-Null-Industrie-Verordnung vor, um die Produktion sauberer Technologien bis 2030 in der EU auf einen Mindestanteil von 40% zu erhöhen. Dies ist Teil einer knallharten Industriepolitik, die notwendig ist, um im internationalen Wettbewerb nicht den Anschluss zu verlieren, insbesondere angesichts der staatlichen Programme in Indien, China und den USA, die auf die Förderung der Wasserstoffproduktion abzielen.

Manfred Wiegel

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Matthias Neymeyer ist Wholesale Relationship Manager bei der Greiff capital management AG und betreut die Region Süddeutschland. Nach seiner Ausbildung zum Finanzassistenten bei der Volksbank Freiburg eG war der Diplom-Bankbetriebswirt (ADG) zunächst als Servicekundenberater und nach einem Wechsel zur Volksbank Breisgau Süd eG als Privatkundenberater tätig. Zuletzt agierte Matthias Neymeyer mehr als vier Jahre erfolgreich als Vermögensmanager im Private Banking der Volksbank Breisgau Süd eG.

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