Q4 2023
Quartalsbericht Millennium Global Opportunities
Das Jahr 2023 war wieder ein herausforderndes mit vielen Entwicklungen, deren langfristige Tragweite heute noch gar nicht richtig einschätzbar ist. Aus Sicht eines Anlegers war es aber ein alles in allem erfreuliches Jahr mit zum Teil deutlichen Bewegungen. Alles in den Schatten stellten dabei die sogenannten „Magnificent Seven“, hochkapitalisierte US-Aktien, die die Märkte angeführt haben. Diese Entwicklung haben die meisten Marktbeobachter im Jahr 2022 nicht kommen sehen und somit übertreffen die Ergebnisse für dieses Jahr sicher deutlich die Erwartungen. Auch in 2024 wird es sicher einige Überraschungen geben. Wir wollen deshalb einen Blick nach vorne werfen und auch einige Themen betrachten, die nicht direkt mit den Kapitalmärkten zu tun haben.
Die Wirtschaft
Die gute Nachricht ist, dass das Inflationsgespenst erst einmal eingefangen ist. Die Zentralbanken konnten damit zumindest ein Ende des Zinserhöhungszyklus andeuten. Ob es aber, wie zuletzt von den Kapitalmärkten erwartet, auch schnell zu Zinssenkungen kommen wird, bleibt abzuwarten. Noch ist die Inflation erhöht und vor allem in den USA sind die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt sehr robust. Ein Übergang zu einem Zinssenkungszyklus sollte vor dem Hintergrund erst dann erwartet werden, wenn entweder die Wirtschaft schwächelt oder die Inflation nachhaltig unter die Marke von 2 Prozent fällt. Erstaunlicherweise befindet sich der Zins für zehnjährige Anleihen am US-Rentenmarkt wieder exakt auf dem Stand von Ende 2022 (3,8 Prozent). Es ist davon auszugehen, dass wir Zinsen auf dem Niveau von Null oder sogar darunter auf absehbare Zeit nicht wieder sehen werden. Darauf werden sich die Wirtschaftsteilnehmer aber im Laufe der Zeit wieder einstellen und zumindest in Europa dürfte eine zyklische Erholung einsetzen. Auch der Handel mit China dürfte sich sukzessive erholen, auch wenn diese Erholung langsamer vonstatten geht als ursprünglich erhofft wurde und das Risiko für politische Schocks weiter erhöht erscheint. Eine Rezession in den USA erscheint aber gerade in einem Wahljahr als eher unwahrscheinlich.
Das Wahljahr
Das Jahr 2024 wird in politischer Hinsicht sehr spannend und richtungsweisend. Die Europawahlen im Juni und die Landtagswahlen in Ostdeutschland im September machen den Auftakt. Die Ergebnisse werden die Unzufriedenheit der Wähler mit den aktuellen Regierungen deutlich machen. Das Gleiche gilt für die Unterhauswahl in Großbritannien in der zweiten Jahreshälfte. Hier ist von einem Wechsel von den Torries zu Labour auszugehen. Ob es auch zu einem Wechsel im Weißen Haus kommt, ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig offen, aber ebenfalls von großer internationaler Bedeutung. Möglicherweise macht auch eine Außenseiterin wie Nikki Hailey das Rennen. Eine Rückkehr von Donald Trump dürfte auf jeden Fall zu deutlicher Unsicherheit in den internationalen Beziehungen führen. Die Börsenweisheit „Politische Börsen haben kurze Beine“ gilt seit einigen Jahren schon nicht mehr, obwohl die Auswirkungen meist eher indirekter Natur sind.
Das Sportjahr
Der Blick „auf die Beine“ wird uns sicher einige Monate Abwechselung im Sommer bescheren. Vielleicht überraschen die überall abgeschriebenen Fußballer ja mit einem Sommermärchen bei der Heim-EM. Wenn nicht, können die Hockey- und Basketball-Weltmeister es in Paris herausreißen. So schlecht wie die Meinung über die Leistungsfähigkeit des Landes und der Sportler im Moment ist, können sie eigentlich nur positiv überraschen.
Die Kapitalmärkte
Ob eine weitere positive Überraschung an den Kapitalmärkten zu bejubeln ist, bleibt abzuwarten. In diesem Jahr erwarten viele Marktteilnehmer ein schwächeres erstes Halbjahr und dafür ein besseres zweites. Dafür spricht zumindest die kurzfristig extrem überkaufte Markttechnik. Eine Korrektur erscheint überfällig, um danach den positiven Verlauf fortsetzen zu können. In der Regel sind die Gewinner des einen Jahres nicht die Gewinner des nächsten Jahres. Es bleibt aber festzustellen, dass sich die Bewertung der Aktienmärkte, vielleicht mit Ausnahme des US-Marktes, immer noch eher am unteren Ende der Skala befindet. Einige Bereiche wie Small-Caps oder auch defensive Sektoren wie die Pharmaindustrie oder Haushaltswaren könnten vor einem Comeback stehen. Das gilt auch für defensive Dividendentitel.
Vieles wird auch in diesem Jahr von der Gewinnentwicklung der Unternehmen abhängen. Ob die Zinsen, wie allgemein erwartet wird, tatsächlich von hier direkt fallen, bleibt erstmal abzuwarten. Sollte die Wirtschaft tatsächlich wieder anziehen und in den USA nicht zur Schwäche neigen, dürften die zyklischen Sektoren vor einer Renaissance stehen. Dazu gehören auch die Rohstoffsegmente. Die Lagerbestände sind tief und jeder zyklische Aufschwung dürfte sich direkt auf die Preise durchschlagen. Der Vorläufer bildet der Goldpreis, der sich nur noch leicht unter seinem Allzeithoch befindet. Neue Höchststände bei Gold, Dax & Co. sind in Reichweite und dürften übersprungen werden.
Mit diesem optimistischen Ausblick bleibt uns nur noch Ihnen allen einen guten Start ins neue Jahr zu wünschen.
Bleiben Sie gesund und optimistisch!
Henning Gebhardt & Christoph Lampert
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Relationship Manager Süd
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Relationship Manager Süd
Matthias Neymeyer ist Wholesale Relationship Manager bei der Greiff capital management AG und betreut die Region Süddeutschland. Nach seiner Ausbildung zum Finanzassistenten bei der Volksbank Freiburg eG war der Diplom-Bankbetriebswirt (ADG) zunächst als Servicekundenberater und nach einem Wechsel zur Volksbank Breisgau Süd eG als Privatkundenberater tätig. Zuletzt agierte Matthias Neymeyer mehr als vier Jahre erfolgreich als Vermögensmanager im Private Banking der Volksbank Breisgau Süd eG.