Q2/2023
Quartalsbericht
In diesem Newsletter möchten wir uns mit dem Thema Künstliche Intelligenz oder englisch AI beschäftigen. Der S&P 500, der die größten börsennotierten US-Unternehmen umfasst, ist über 20% seit seinem Tiefpunkt Mitte Oktober 2022 gestiegen und befindet sich damit „offiziell“ nicht mehr in einem Bärenmarkt. Der Chatbot ChatGPT hat seit seiner Veröffentlichung Ende letzten Jahres für eine Welle von Euphorie für künstliche Intelligenz gesorgt und so bei Aktien wie Nvidia, Meta oder Alphabet für einen starken Kursanstieg gesorgt, der die Technologieindices wie den Nasdaq100 im ersten Halbjahr 2023 stark anstiegen ließ. Eine anhaltend hohe Inflation in den USA und in Europa, damit einhergehende weitere Zinserhöhungen der Federal Reserve und der EZB, hat den Markt in der Breite aber weiter belastet. Die Anleger schauen mit Sorge auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung der zweiten Jahreshälfte. Während sich Europa schon in der Rezession befindet, wird diese für die USA auch befürchtet.
ChatGPT und der Start der KI-Euphorie
Über viele Jahre hinweg war künstliche Intelligenz (KI oder AI) weitgehend unauffällig in Diensten integriert, die wir tagtäglich nutzen. Sei es in virtuellen Assistenten wie Siri von Apple oder Alexa von Amazon oder in Empfehlungssystemen, wie bei Netflix, Amazon oder Facebook. Die Aufmerksamkeit verstärkte sich nun schlagartig mit der Veröffentlichung von ChatGPT, der die Leistungsfähigkeit von künstlicher Intelligenz aufzeigt und welche durch Microsoft unterstützt werden. ChatGPT ist ein Chat-Bot, der sich darauf spezialisiert, Textantworten auf Benutzeranfragen zu generieren. Es kann in verschiedenen Sprachen interagieren, Fragen beantworten, Dialoge führen und Programmcodes in mehreren Programmiersprachen schreiben. Innerhalb von nur zwei Monaten gewann ChatGPT schätzungsweise über 100 Millionen monatlich aktive Nutzer und wurde laut einer UBS-Studie zur am schnellsten wachsenden App-Anwendung für Verbraucher in der Geschichte. Die Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022, entwickelt von dem KI-Unternehmen OpenAI, hat eine enorme Begeisterung und Euphorie, aber auch kritische Fragen zu den Auswirkungen und der Nutzung von künstlicher Intelligenz, ausgelöst.
KI – Euphorie und die steigenden Aktienkurse
Diese Begeisterung spiegelte sich auch in einem enormen Aufschwung der Aktien wieder, die von dieser Entwicklung profitieren. Der Nasdaq100 ist im Jahr 2023 bisher um etwa 35% gestiegen, wobei die Technologieaktien auch dazu beigetragen haben, dass der S&P 500 auch insgesamt zweistellig zulegen konnte. Dieser Anstieg wird aber nur von rund einem Dutzend Aktien getragen, die für den Hauptanteil der Kurssteigerung verantwortlich sind. Ohne diese Titel sind sowohl der marktbreite S&P als auch der Dow Jones fast unverändert ins Jahr gestartet. Exemplarisch für diese Entwicklung steht Nvidia. Der Aktienkurs des kalifornischen Unternehmens hat sich in diesem Jahr fast verdoppelt, nachdem aufgrund der hohen Nachfrage nach Hochleistungschips für AI eine positive Gewinnwarnung gemeldet wurden. Nvidia, die durch Grafikchips bekannt geworden sind, ist mittlerweile das fünftwertvollste börsennotierte Unternehmen in den USA.
Befinden wir uns schon in einer KI-Blase?
Der Kursanstieg im S&P 500 hat zu einer starken Bewertungsanhebung, insbesondere bei den Schwergewichten, geführt. Auch in anderen Ländern kam es zu einer Neubewertung von Technologieaktien. Anders als zu Zeiten der Internet-Euphorie sind aber hier vor allem etablierte Unternehmen in dem Markt engagiert, die mit ihren Investitionen aus positiven Cash-Flows die Entwicklung vorantreiben werden. KI wird in vielen Bereichen, insbesondere in administrativen Tätigkeiten oder im Bereich Research oder Wissen, zu großen Veränderungen führen. Die Arbeitswelt wird sich verändern. Die Produktivität der Unternehmen dürfte sich deutlich steigern lassen, und damit kann es helfen, die Herausforderungen aus dem demographischen Wandel zu kompensieren. Dadurch wird für die Weltwirtschaft auch ein deutlicher Produktivitätsschub erwartet. Welche Vorteile die Digitalisierung vieler Bereiche hat, zeigt das ein Beispiel von SiemensMobility und der Deutschen Bahn: Ein neues papierloses Wartungszentrum in NRW für den Regionalverkehr soll durch Auswertung der vorhandenen Daten die rechtzeitige und zielgerichtete Wartung der Fahrzeuge ermöglichen und so die Einsatzfähigkeit der Fahrzeuge auf 99,9% anheben. Beispiele wie dieses werden sukzessive in der Wirtschaft umgesetzt.
Bedeutung für unser Portfolio
Digitalisierung ist ein bedeutender Baustein unseres Portfolios. Wir konnten von dem Anstieg bei Unternehmen wie Nvidia oder Microsoft profitieren. Leider sind Unternehmen wie Meta oder Alphabet aufgrund ihres fragwürdigen Umganges mit Kundendaten für uns nicht investierbar, aber auch unsere internationalen Investments profitierten. Kurzfristig kann man aber sicher von einer Überhitzung sprechen, weshalb wir einen Teil der Gewinne realisiert haben.
Aktivitäten im Portfolio
Das Portfolio ist weiterhin hoch investiert. Wie eingangs beschrieben, haben wir in ausgewählten Titeln, die von der KI-Euphorie besonders profitiert haben, Gewinne mitgenommen. Ein Beispiel ist Nvidia oder ASML. Profitieren konnten wir auch von unseren Investments in japanischen Aktien, die wieder stärker in den internationalen Fokus gerückt sind. Beim Wärmepumpenhersteller Daikin Industries oder dem Waferhersteller Shin-Etsu Chemical haben wir einen Teil der Gewinne realisiert. Da wir im Nasdaq100 das Risiko einer kurzfristigen Übertreibung sehen, haben wir dem Portfolio einen Nasdaq-Put hinzugefügt. Antizyklisch haben wir weiter die Positionen in Rohstoffen aufgestockt. Kurzfristig leiden Rohstoffe unter dem schwachen Wirtschaftsausblick. Langfristig ist ein Umbau der Weltwirtschaft nicht ohne Rohstoffe möglich und eine Überschussnachfrage nach Kupfer und anderen Rohstoffen ist wahrscheinlich. Ausgebaut wurde auch die Position in Vestas, die unter einem unternehmensspezifischen Profitwarning bei SiemensEnergy litt.
Wertentwicklung seit Auflegung der Anteilsklasse P am 01.07.2003
YTD | 1 Jahr | 3 Jahre | 5 Jahre | 10 Jahre | seit Aufl. | |
Kummulierte Wertentwicklung | +1,35% | -2,92% | +3,22% | -0,34% | +31,25% | +148,11% |
Annualisierte Wertentwicklung | -2,92% | +1,06% | -0,07% | +2,75% | +4,65% |
Assetstruktur per 29.06.2023
TOP 10 Positionen per 29.06.2023
United States of America DL-Notes 2022 | 6,8% |
Deutsche Börse Xetra Gold | 5,1% |
SPDR S&P US Divid. Aristocrats ETF | 3,4% |
SSE PLC | 2,1% |
Berenberg European Micro Cap | 2,0% |
Deutsche Börse AG | 1,9% |
HDFC Bank Ltd | 1,9% |
Epiroc AB | 1,9% |
Cie Financière Richemont AG | 1,8% |
Automatic Data Processing Inc. | 1,8% |
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Matthias Neymeyer
Relationship Manager Süd
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Relationship Manager Süd
Matthias Neymeyer ist Wholesale Relationship Manager bei der Greiff capital management AG und betreut die Region Süddeutschland. Nach seiner Ausbildung zum Finanzassistenten bei der Volksbank Freiburg eG war der Diplom-Bankbetriebswirt (ADG) zunächst als Servicekundenberater und nach einem Wechsel zur Volksbank Breisgau Süd eG als Privatkundenberater tätig. Zuletzt agierte Matthias Neymeyer mehr als vier Jahre erfolgreich als Vermögensmanager im Private Banking der Volksbank Breisgau Süd eG.