Q4 2023
Quartalsbericht AFB Global Equity Select
Im vierten Quartal 2023…
…beschleunigten sich die Investmentaktivitäten der Beteiligungsunternehmen im AFB weiter, im Durchschnitt hatten wir im Fonds über die ersten Jahre rund 15 Akquisitionen und 120 Investments pro Quartal. Nach dem Tiefpunkt im zweiten Quartal und dem Turnaround im dritten Quartal, deutet mit 13 Akquisitionen und 86 Investments im 4.Quartal alles weiterhin auf eine Normalisierung der Lage hin. DPAM (Degroof Petercam Asset Management), eine führende unabhängige Asset Management-Gesellschaft aus Belgien, die unter anderem auch Research-Dienstleistungen erbringt und aktuell 26 Investment Companies unter Beobachtung hat, sieht ebenfalls erste Zeichen einer Erholung der privaten Märkte und weist auf einen IPO-Rückstand hin, der sich in 2024 aufzulösen beginnen sollte. Beides dürfte dazu führen, dass sich die extremen Discounts, die sich bei einer Vielzahl von Unternehmen im Bereich der börsennotierten Beteiligungsunternehmen aufgebaut haben, wieder langsam abbauen. Davon profitiert dann auch der AFB in den nächsten Quartalen!
Der AFB beendete das 4. Quartal mit einem Plus von 7% und das Jahr mit etwas über 11%.
Dabei zeigten diese vier Beteiligungsunternehmen im Fonds die beste Performance im Quartalsverlauf: Latour Investment AB 36,1%, Lifco AB 28,8%, Lagercrantz AB 21,7% und Chapters Group 20,1%.
Besonders enttäuschend entwickelten sich hingegen Chart Industries -19,4%, der Umsatz blieb unter den Schätzungen zurück, teilweise aufgrund von Veräußerungen. Und Franco-Nevada mit -18,9%, hier belastet die Schließung einer Mine in Panama. Insbesondere bei Franco-Nevada sehen wir im langfristigen Kontext aber eher Nachkaufchancen.
Aktivitäten und Ereignisse im Fondsportfolio
Hier sind drei wesentliche zu nennen:
Zunächst die Abspaltung des Bereichs Environmental & Applied Solutions von Danaher. Für jeweils drei Aktien erhielten wir eine Veralto-Aktie eingebucht. Die Abspaltung wird die Kapitalallokation beider Unternehmen verbessern; hinzu kommen weitere geplante, wertsteigernde Akquisitionen. Daher behalten wir erstmal beide Positionen.
Dann haben wir SoftBank und Prosus aktuell jeweils als halbe Positionen zur Beobachtung, hier wollen wir die weitere Entwicklung noch abwarten, zumindest bei einem der beiden Unternehmen sollte in absehbarer Zeit ein Turnaround und damit eine Reduzierung der massiven Discounts von jeweils über 40% zum NAV erfolgen.
Mit Transaktionen sind wir immer vorsichtig und agieren mit Geduld und Demut. Nichtsdestotrotz sind sie immer mal wieder erforderlich, nämlich dann, wenn sich Chancen- / Risikoverhältnisse deutlich und langfristig verändern, oder auch aufgrund von ESG-Faktoren. Aufgrund einer Grenzverletzung von nachteiligen Nachhaltigkeitsauswirkungen mussten wir Berkshire Hathaway temporär verkaufen und beobachten die weitere Entwicklung. Das ist zwar ärgerlich und zudem wird das Thema ESG zunehmend kritischer gesehen am Markt. Dazu passt ein Zitat von Winston Churchill: „Wenn man Zehntausend Vorschriften erlässt, vernichtet man jede Achtung für das Gesetz.“
Wir würden uns wünschen, dass mehr Anreize als Verbote in den Vordergrund gestellt werden für ökologisch und nachhaltiges Wirtschaften!
Bei Berkshire ist unsere Lösung, auch im Hinblick auf die mittlerweile extrem stark gelaufenen Mega Caps (dazu gehört auch Berkshire), eine Aufteilung in Constellation Software (die Position haben wir wieder aufgebaut im Fonds) und Pershing Square Holdings. Durch diese drei Punkte haben wir aktuell in Summe drei Positionen mehr als üblich, das Portfolio werden wir im Laufe der nächsten Monate daher wieder konzentrieren.
Hier ein kurzer Snapshot zu diesen beiden Beteiligungsunternehmen:
Constellation Software
Das Software-Konglomerat von Mark Leonhard, mit über 400 Nischenplayern und 1.000 Geschäftseinheiten im Verbund, ist eine Holdinggesellschaft. Ziel ist es, Software-Anbieter für Nischen-Software zu attraktiven Preisen zu kaufen und explizit nicht zu integrieren, sondern selbständig und autonom „weiterlaufen“ zu lassen. Das Unternehmen finanziert die Übernahmen aus dem Cash-Flow und spaltet auch erfolgreich Bereiche ab.
Pershing Square
Investmentholdinggesellschaft von Bill Ackman, die sich hauptsächlich mit dem Erwerb und Halten bedeutender (aber im Allgemeinen nicht kontrollierender) Positionen in einer konzentrierten Anzahl von Unternehmen mit großer Marktkapitalisierung befasst. Das Ziel besteht darin, die langfristige durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des inneren Werts pro Aktie zu maximieren.
Track Record nun > 5 Jahre, eine Einordnung
Zum 5-jährigen Bestehen kann der AFB über 8% Wertsteigerung pro Jahr vorweisen, konkret: +13,54% in 2019 (Erstinvestition 21.01.2019), +14,42% in 2020, +31,86% in 2021, -22,80% in 2022 und +11,16% in 2023. Mit der Performance des AFB sind wir zufrieden, auch wenn 2022 mehr drin gewesen wäre.
Der AFB ist ein weltweit anlegender All Cap Aktienfonds, mit einer Mischung aus Value und Growth, ohne feste Benchmark. Wenn man vergleicht – wir müssen uns natürlich auch messen lassen –, dann schlägt der AFB z.B. den MSCI World Mid Cap Equal Weight. Dieser Index oder ETFs in diesem Bereich passen ganz gut. Weniger gut passen die „klassischen“ weltweit anlegenden Indizes bzw. ETFs, denn diese sind nahezu alle mit rund 70% US-Anteil und einer Übergewichtung von wenigen Mega-Caps unterwegs. Der sogenannte Active Share des AFB liegt im Vergleich dazu bei über 95%. Gemäß dieser Kennzahl agieren wir völlig anders als alle anderen Gesellschaften!
Und wie entwickelten sich die Aktienmärkte über das Quartal und in 2023?
Die wesentlichen Aktienindizes weltweit entwickelten sich in der Mehrzahl positiv. Die letzten Jahre und vor allem auch 2023 waren geprägt durch Konstellationen, die den langfristigen Erfahrungen konträr entgegenstehen: Hoch bewertete Aktien wurden immer teurer, preiswerte Aktien relativ gesehen immer noch billiger, die etablierten Märkte liefen besser als die Emerging Markets, Large und Mega Caps performten besser als Small und Mid Caps. Das ist ungewöhnlich und man kann davon ausgehen, dass sich einige Konstellationen wieder umkehren werden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich z.B. die historisch hohen Discounts zum NAV bei Investment- und Beteiligungsgesellschaften, die im AFB rund 22% des Portfolios ausmachen, wieder deutlich abbauen.
Hohe Substanzkraft
Beteiligungsunternehmen sind diversifizierte Unternehmensökosysteme und die Geschäftsmodelle dieser Unternehmen sind auch oder ausschließlich auf Wachstum durch Investments und/oder Akquisitionen in andere Unternehmen ausgelegt. Somit ähneln sie von der Struktur her Investmentfonds, sind aber selbst Firmen. Investoren können von den herausragenden Investmentstrategen der besten Unternehmen und z.B. deren stabilen, Cashflow-orientierten Geschäftsmodellen enorm profitieren.
Echte globale Diversifikation ist in diesen Zeiten der ständig wechselnden politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in der Welt nötiger denn je! Der AFB Global Equity Select bietet Anlegern genau diese globale Diversifikation mit einem konzentrierten Aktienportfolio von 25-40 Unternehmen und bildet erstmalig dieses Anlagesegment komplett ab, indem alle Investmentstrategien in diesem Bereich berücksichtigt werden. Investieren Sie mit uns gemeinsam in die Warren Buffetts bzw. Berkshire Hathaways der Welt!
Ich wünsche Ihnen viel Börsenerfolg auch im neuen Jahr und verbleibe mit den besten Wünschen für 2024,
Ihr Gunter Burgbacher
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Relationship Manager Süd
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Relationship Manager Süd
Matthias Neymeyer ist Wholesale Relationship Manager bei der Greiff capital management AG und betreut die Region Süddeutschland. Nach seiner Ausbildung zum Finanzassistenten bei der Volksbank Freiburg eG war der Diplom-Bankbetriebswirt (ADG) zunächst als Servicekundenberater und nach einem Wechsel zur Volksbank Breisgau Süd eG als Privatkundenberater tätig. Zuletzt agierte Matthias Neymeyer mehr als vier Jahre erfolgreich als Vermögensmanager im Private Banking der Volksbank Breisgau Süd eG.