OKTOBER 2022

Monatskommentar GREIFF „special situations“ Fund

Im Bereich der Spezialsituationen stach die Veröffentlichung der geplanten Konditionen für den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag der Adtran Holdings mit der ADVA Optical Networking heraus. Die Barabfindung liegt mit 17,21 EUR knapp 9% über dem gesetzlichen Mindestpreis. Mit Blick auf die jährlich zu leistende Ausgleichszahlung besteht die Optionalität, dass diese vor dem Hintergrund steigender Zinsen zum Stichtag der Hauptversammlung noch nach oben korrigiert werden kann. Spannend wird hier sicherlich, wie sich die Gesellschaft zu einzelnen Bewertungsparametern und der Abbildung von Synergien aus dem Zusammenschluss äußert, was dann zweifelsohne in einem nachgelagerten Spruchverfahren aufgegriffen wird.

Bei der Renk AG ist der gerichtliche Vergleich im Spruchverfahren mit einer Erhöhung der Abfindung um rund 10% inzwischen protokolliert und abgewickelt, was für ansehnliche Portfoliobeiträge gesorgt hat. Aus dem Berichtsmonat sicherlich erwähnenswert bleibt der Einstieg des aktivistischen Investors Elliott bei der Fresenius. Ganz oben auf der Agenda des Aktivisten steht hier sicherlich, auf ein Aufbrechen der komplexen Konzernstrukturen zu drängen, um bestehende Unterbewertungen aufzulösen. Ein Verkauf der Dialyse-Tochter FMC, an der Fresenius rund 32% hält, ist hierbei eine valide, wenn auch nicht die einzige Option. Unter den Small Caps waren sehr positive Nachrichten zu vermelden.

Bei Mediclin wurde ein jahrelanger Rechtsstreit per Vergleich beigelegt, der sich mit Blick auf die kommenden Jahre nachhaltig positiv auf die Ergebnisentwicklung des Krankenhausbetreibers auswirken sollte. Data Modul erhöhte bereits zum zweiten Mal in 2022 die Prognose für den Geschäfteverlauf. Wie so oft in solchen Marktphasen wurden die guten Nachrichten von der Anlegergemeinde ignoriert. Im Falle einer Strukturmaßnahme, die bei guten Geschäftsverläufen wahrscheinlicher werden, sollten die deutlich verbesserten Geschäftsaussichten in den obligatorischen Bewertungsgutachten überproportional zu Buche schlagen.  Zu Guter Letzt bleibt festzuhalten, dass Endspielsituationen gerade in schwierigen Marktphasen Hochkonjunktur haben.


Dirk Sammüller

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Matthias Neymeyer

Relationship Manager Süd

Matthias Neymeyer ist Wholesale Relationship Manager bei der Greiff capital management AG und betreut die Region Süddeutschland. Nach seiner Ausbildung zum Finanzassistenten bei der Volksbank Freiburg eG war der Diplom-Bankbetriebswirt (ADG) zunächst als Servicekundenberater und nach einem Wechsel zur Volksbank Breisgau Süd eG als Privatkundenberater tätig. Zuletzt agierte Matthias Neymeyer mehr als vier Jahre erfolgreich als Vermögensmanager im Private Banking der Volksbank Breisgau Süd eG.

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